Ulla Hahn, geboren am 30. 4. 1946 in Brachthausen (Sauerland). Kindheit und Jugend in Monheim (Rheinland). Nach mittlerer Reife und Bürolehre Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Soziologie an den Universitäten Köln und Hamburg. Erste Veröffentlichungen einzelner Gedichte um 1970. Mitarbeit an der „Deutschen Volkszeitung“ (Düsseldorf). Promotion zum Thema: „Operative Literatur in der BRD“ (1978). Lehraufträge an den Universitäten Hamburg, Bremen und Oldenburg; Poetik-Dozentur der Universität Heidelberg (SS 1994). 1979–1991 Redakteurin in der Kulturabteilung bei Radio Bremen. 1981–1982 Aufenthalt in Rom. Ulla Hahn ist Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg. 2011 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg. Seit 2013 ist sie Ehrenmitglied der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. 2018/2019 hatte sie die Humboldt-Professur der Universität Ulm inne. Sie lebt in Hamburg.
* 30. April 1946
von Michael Braun
Essay
In der Lyrik-Diskussion der achtziger Jahre hat immer wieder ein Name hitzige literaturkritische Kontroversen ausgelöst: Ulla Hahn. Mit ihren Gedichtbänden „Herz über Kopf“ (1981) und „Spielende“ (1983) hat sie Spitzenplätze auf Bestenlisten erobert und Preisrichter bei Lyrik-Wettbewerben in Begeisterung versetzt, aber auch vehementen Protest seitens der Literaturkritik provoziert. Dass sich ausgerechnet an ihrem lyrischen Werk eine Diskussion entzündet hat, die an Gereiztheit fast noch ...